Julian Barnes

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Julian (Patrick) Barnes, geboren am 19. 1. 1946 in Leicester. Nach dem Umzug der Eltern – Vater und Mutter waren Französischlehrer – wuchs Barnes in London auf, wo er 1957–1964 die City of London School besuchte. 1964–1968 studierte er Französisch, Russisch, Philosophie und Psychologie am Magdalen College in Oxford, 1968 schloss er das Studium mit dem Bachelor of Arts (honours) ab. Anschließend arbeitete er als Lexikograph für das „Oxford English Dictionary“. Ab 1977 war er Kritiker und Redakteur bei der „New Review“ und beim „New Statesman“. Von 1979 bis 1986 Fernsehkritiker, zunächst für den „New Statesman“, danach für den „Observer“. Seit Anfang der 1980er Jahre arbeitet Barnes – auch unter dem Pseudonym Dan Kavanagh – als Schriftsteller. 1979 heiratete er seine damalige Agentin Patricia (Pat) Kavanagh. Sie starb am 20. Oktober 2008 an den Folgen eines Hirntumors.

*  19. Januar 1946

von Wolfgang Martynkewicz

Essay

Von Ludwig Wittgenstein stammt der Satz, „daß selbst, wenn alle möglichen wissenschaftlichen Fragen beantwortet (…), unsere Lebensprobleme noch gar nicht berührt sind“. Julian Barnes knüpft mit seiner Literatur an diesen Satz an und beschreibt in nahezu allen seinen Romanen eine sich vertiefende Differenz zwischen technisch-wissenschaftlicher Erkenntnis und moralisch-praktischen Fähigkeiten. Für Barnes ist der Fortschritt in Technik und Moral ...